Ballade

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Nach einer französischen Definition aus dem 13. Jahrhundert ist eine Ballade ein strophisches gesungenes Tanzlied, das der Tanzende selbst vorträgt, eine erzählende, rhythmisch gestaltete Schilderung eines vergangenen Geschehnisses, mitunter romantisch, oftmals mit einem als unvermeidlich charakterisierten katastrophalen Ende, mit kurzen Zeilen und einfachen wiederholten Reimen, manchmal mit Refrain (Kehrreim). Die Ballade kann aber, wenn sie nicht singend vorgetragen wird, auch ein erzählendes Gedicht sein. Ihre Grundhaltung ist die Epik, das Erzählende. Dem Balladendichter stehen jedoch alle drei Formen der Poesie offen - die Epik, die Lyrik (Form) und die Dramatik (Dialog). Er kann sie nach Belieben einsetzen und so die Ballade zu einer äußerst vielseitigen, vielschichtigen Kunstform erheben. Die Erzählstruktur von Balladen ist häufig schlicht, klar und leicht lesbar. Die formale Struktur ähnelt der von Gedichten.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung im deutschen Sprachraum

Ursprünglich im Mittelalter als Tanzlied entstanden, entwickelte sich die Ballade zum "Erzähllied".

Traditionelle Balladen sind meist Volkspoesie in musikalischem Gewand, die von Generation zu Generation mündlich weitergetragen, und mit musikalischer Begleitung aufgeführt wurden. Bis man sie schriftlich fixierte, veränderte sich ihr Inhalt im Lauf der Zeit. Literarische Balladen sind ähnlich strukturiert wie die traditionellen Balladen.

Balladen fanden weitere Ausprägung im Bänkelsang und der Moritat.

Als Schöpfer bekannter Balladen traten zahlreiche deutschsprachige Dichter hervor:


Über das Wesen der Ballade

Formal lässt sich eine Einteilung in Volksballade und Kunstballade, thematisch in Geisterballade, Ideenballade, Romanzen, Bänkelgesang, Heldenlied, Volkslied, vornehmen. Zu Gehalt und Bau der Ballade gehören: das Düstere und Verhängte in der Stimmung, der Entscheidungscharakter im Gehalt, das Schlagartige, oft Sprunghafte im Ablauf und das Herbe, Kantige, oft genug derb und realistisch Zupackende in der Form. Extreme Themen von Bedrohung und Bewährung mit meist tragischem Ausgang gelangen zur Gestaltung und die schicksalhaft überschattete Dynamik macht das eigentlich Balladeske aus.

Die Ballade bei Schiller (1759-1805)

Bei Schiller steht im Mittelpunkt der Ballade nicht der Mensch, sondern das Schicksal, das sich am Menschen offenbart. Immer findet sich die Gestaltung eines vordergründigen und eines hintergründigen Vorgangs, eines rational erfassbaren und eines irrational-unbegreiflichen Geschehens. Die dramatische Grundstruktur der meisten Schillerballaden ist der Grund dafür, dass sie so große und tiefe Wirkung erzielt haben und als klassische deutsche Balladen bezeichnet werden. Es geht um die Begegnung des Menschen mit Mächten des Schicksals, die ihn von innen oder außen bedrohen, denen er trotzt oder gehorcht und die ihn schließlich zu einer existenziellen Erschütterung führen.

Jazz- und Rockballaden

Im Jazz oder in der Rockmusik versteht man unter einer Ballade ein Stück, welches durch eine typische Rockband oder Rockinterpret in gemässigtem bis (meist) langsamen, fast schlagerartigem Tempo unter Beibehaltung der typischen Intonierung und Instrumentenbesetzung vorgetragen wird. Ein weiteres typisches Merkmal ist die lange Original-Spielzeit dieser Musikstücke.

Beispiele für bekannte Rockballaden

Beispiel für Jazzballaden

Popballade

Popmusikballaden sind ruhige Stücke in einem gemässigten Tempo, die üblicherweise in Form und Stil dem Popschema folgen und von Popmusikern interpretiert werden.

Beispiele für bekannte Popballaden:

Siehe auch

Weblinks

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