Johann Gottlieb Fichte

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Johann Gottlieb Fichte

Johann Gottlieb Fichte (* 19. Mai 1762 in Rammenau bei Bischofswerda; † 29. Januar 1814 in Berlin) war ein deutscher Philosoph. Er ist neben Schelling und Hegel einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Idealismus.

Die Philosophie Immanuel Kants inspirierte ihn zu seiner am Begriff des Ich ausgerichteten Wissenschaftslehre. Fichte sah eine rigorose und systematische Einteilung zwischen den „Dingen wie sie sind“ und „wie die Dinge erscheinen“ (Phänomene) als eine Einladung zum Skeptizismus. Ein frühes sozialistisches Gesellschaftsmodell findet sich in dem Werk Der geschlossne Handelsstaat von 1800.

Während seiner Jenaer Professur (1794-1799) wurde er zur Zielscheibe im Atheismusstreit. 1805 wurde er als Professor an die (damals preußische) Universität in Erlangen versetzt.

Fichte war spätestens seit 1794 Mitglied einer Freimaurerloge in Rudolstadt. Er trat allerdings nach einigen Jahren wieder aus.

Er starb am 29. Januar 1814 in Berlin, wo er 1809, kurz nach der Gründung der ersten Berliner Universität, Dekan der philosophischen Fakultät und für kurze Zeit ihr erster gewählter Rektor war.


Inhaltsverzeichnis

Werke

(Auswahl)

  • Einige Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten (1794)
  • Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre (1794/1795)
  • Grundlage des Naturrechts (1796)
  • System der Sittenlehre (1798)
  • Appellation an das Publikum über die durch Churf. Sächs. Confiscationsrescript ihm beigemessenen atheistischen Aeußerungen. Eine Schrift, die man zu lesen bittet, ehe man sie confsicirt (1799)
  • Der geschlossne Handelsstaat. Ein philosophischer Entwurf als Anhang zur Rechtslehre und Probe einer künftig zu liefernden Politik (1800)
  • Die Bestimmung des Menschen (1800)
  • Friedrich Nicolai's Leben und sonderbare Meinungen (1801)
  • Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters (1806)
  • Die Anweisung zum seligen Leben, oder auch die Religionslehre (1806)
  • Reden an die deutsche Nation (1807/1808)
Erlangen, Fichtes Wohnhaus 1805

Zitate

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  • Was für eine Philosophie man wähle, hängt sonach davon ab, was für ein Mensch man ist; denn ein philosophisches System ist nicht ein toter Hausrat, den man ablegen oder annehmen könnte, wie es uns beliebte, sondern es ist beseelt durch die Seele des Menschen, der es hat. (Erste Einleitung in die Wissenschaftslehre, 1797)

Literatur

  • Fichte, Johann Gottlieb, in: Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage 1888-90, Band 6, S. 234
  • Hans Michael Baumgartner, Wilhelm G. Jacobs: J.-G.-Fichte-Bibliographie. Frommann, Stuttgart 1968
  • Erich Fuchs (Hrsg.): J. G. Fichte im Gespräch. Berichte der Zeitgenossen. 6 Bände. Fromann-Holzboog, Stuttgart 1978-1991 ISBN 3-7728-0707-0
  • Wilhelm G. Jacobs: Johann Gottlieb Fichte. 3. Auflage. Rowohlt, Reinbek 1998 ISBN 3-499-50336-0
  • Hans Schulz: Fichte und Biester. Herausgegeben anlässlich der Zweihundertjahr-Feier der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Altertümer. Limitierte Auflage, Leipzig 1927

Siehe auch: Liste der Philosophen, Subjekt (Philosophie), Triebkraft und Widerspruch

Weblinks


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